Die Fleischermeisterin Katharina Koch aus Calden ist in Nordhessen längst ein bekanntes Gesicht. Jetzt ist ihr besonderer Werdegang in einem Buch nachzulesen: „Fleisch ist kein Gemüse“.

Calden – Was bewegt eine junge Politikwissenschaftlerin dazu, eine pulsierende Großstadt wie New York zu verlassen und stattdessen Chefin einer Landfleischerei in der Heimat zu werden? Kann es überhaupt eine gesunde Beziehung zwischen Schweinen, Bauern, Metzgern und Kunden geben? Und warum ist die Ahle Wurst in Nordhessen mehr als nur ein Lebensmittel? Mit diesen und vielen anderen Fragen beschäftigen sich die Autoren Fabian Lange und Cornelius Lange, die ursprünglich aus Hann. Münden kommen, in ihrem neuen Buch „Fleisch ist kein Gemüse“.

Die Brüder schreiben mittlerweile seit mehr als 20 Jahren über das Essen und Trinken, über Genuss und dessen Bedeutung und haben bereits über 15 Bücher veröffentlicht. Im neuen Werk stellen sie das Leben, den Alltag und die Werte der 35-jährigen Caldener Fleischermeisterin Katharina Koch vor, die vor vier Jahren den seit 1877 bestehenden Familienbetrieb in fünfter Generation übernommen hat. In der Region ist die junge Frau längst ein bekanntes Gesicht. Und nicht nur dort. Zuletzt war sie als Botschafterin für eine Image-Kampagne des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks auf zahlreichen Plakaten zu sehen.

Autoren-Duo schreibt über Caldener Metzgerin Katharina Koch: Buchtitel soll Einzigartigkeit von Fleischprodukten hervorheben

Koch möchte viele Botschaften vermitteln. Unter anderem geht es dabei um die Rolle der Frau in Handwerksberufen klassischer Männerdomänen. Das hat auch die Brüder Lange fasziniert. „Wir kennen Familie Koch schon seit vielen Jahren“, sagt Fabian Lange. Die interessante Vita von Katharina Koch in Verbindung mit dem einzigartigen Genussprodukt Ahle Worscht sei die perfekte Mischung für eine Buchveröffentlichung gewesen.

„Die Warmfleischverarbeitung, die Lufttrocknung – all das sind Aspekte, die die Ahle Wurst zu einem ganz besonderen Produkt machen“, erklärt Lange. Das bestätigt auch Koch: „Es geht dabei nicht nur um das Lebensmittel selbst, sondern um unsere nordhessische Identität, um ein Stück Geschichte, das es zu bewahren gilt.“

„Fleisch ist kein Gemüse“ – der Titel soll die Einzigartigkeit von Wurst- und Fleischprodukten unterstreichen. Er soll zeigen, dass es sich um ein unverwechselbares Handwerk handelt. Das Autoren-Duo hat bei der Darstellung ein spezielles Stilmittel gewählt. Sie schreiben in der Ich-Perspektive von Katharina Koch. „Wir haben stundenlange Gespräche miteinander geführt. Wenn man sich gegenseitig vertraut, dann funktioniert diese Darstellungsform sehr gut“, sagt Lange. Erzählungen aus der Ich-Perspektive schafften Nähe, ließen den Leser tief in das Leben der Fleischermeisterin eintauchen. Und genau das wollen die Autoren mit dem Buch erreichen. (Daria Neu)